Wenn sie nicht im eigenen Garten zu finden ist, so zumindest beim Nachbarn: Thuja occidentalis, kurz Thuja genannt. Sie hat ein schönes Grün, schirmt gut vor Nachbars Blicken ab und ist pflegeleicht. Und – was wenige wissen – sie ist giftig.
Sehr eindrücklich wurde vom Fall eines 11 Monate alten Kindes auf dem 60. Kongress der DGP (Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.) aus der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Markus Rose berichtet. Dieses wurde mit blutigem Husten in der Kinderklinik in Stuttgart (Olgahospital) vorgestellt. Dabei zeigte sich bei der Spiegelung der Atemwege (Bronchoskopie) ein etwa 1 cm großes Stückchen einer Thujapflanze, das im rechten Hauptbronchus steckte und eine erhebliche Entzündung verursacht hatte. Nach einer Therapie mit Kortison konnte das Kind wieder beschwerdefrei entlassen werden. Vermutlich hat der Junge das Thujaästchen auf einem Spielplatz zu fassen bekommen und es verschluckt. Dabei geriet es in die Atemwege.
Symptome
Alle Teile der Thujapflanze können zu Haut- und Schleimhautreizungen führen. Daneben sind auch Juckreiz, Magen-Darm-Krämpfe, Erbrechen und Durchfall bekannte Symptome. Bei hohen Dosen des Pflanzengifts können Lähmung, Krampfanfälle, Leber- und Nierenschädigungen bis hin zum Tod auftreten.
Prävention / Vorbeugung
Deswegen empfehlen die Mediziner:
- Thujahecken nur mit Handschuhen zu schneiden und Schnittgut sorgfältig zu beseitigen,
- in der Schwangerschaft Thujahecken überhaupt zu meiden (die Pflanze ist nicht nur für die werdende Mutter giftig, die Monoterpene können auch zu Fehlgeburten führen),
- Eltern über das Risiko von Thujahecken zu informieren und
- die Pflanzung von Lebensbäumen in Bereichen, wo sich Kinder aufhalten, eher vermeiden.
Therapie
Flüssigkeitszufuhr als Tee oder verdünnter Saft ist günstig. Kinder- und Jugendarzt aufsuchen